Tanzvokabular, 1920 – Hans Züllig

Wir wollen immer einen bewussten Weg der Innovation entwickeln und dabei die Traditionen und Wurzeln im Auge behalten, die uns großartige kreative Werkzeuge und ein tieferes Bewusstsein für die Bewegung bieten. Durch diese Forschung haben wir uns auf die moderne Tanzgeschichte konzentriert und die Methode von Hans Züllig (1914-1992), einem Schweizer Tänzer und Professor für Tanz an der Folkwang Universität der Künste, untersucht. 

 

Das Forschungsprojekt “Tanzvokabular, 1920 – Hans Züllig” brachte viele positive Ergebnisse, unter anderem:

  1. Das Archiv der Folkwang Universität der Künste gab uns die Möglichkeit, historisches Material zu Hans Züllig einzusehen und zu studieren;
  2. Anschließend konnten wir das gefundene Material untersuchen und viele der Originalsequenzen, die der Meister Lutz Förster, ein Schüler von H. Züllig, gelehrt hatte, physisch wiederholen und lernen;
  3. Der dritte Teil der Forschung basierte auf der Identifizierung der grundlegenden Bewegungsprinzipien des Meisters Züllig, um ein besseres Verständnis und eine Weiterentwicklung der Lehrmethodik auf theoretischer und praktischer Ebene zu ermöglichen. Im gleichen Zeitraum wurde eine Neuinterpretation eines historischen Tanzsolos von Doris Humphrey “ƏCSTATIC” in der Villa Wigman e.V. in Dresden präsentiert. Dabei konnte dank der kontinuierlichen Recherchen im Rahmen des Stipendienprojekts eine ausgefeilte und bewusste choreografische Arbeit realisiert werden;
  4. Der letzte Teil des Projekts befasste sich mit der Fragmentierung und Neuzusammensetzung des Materials selbst, um Beispiele von Lektionen für ein “offenes Niveau” verschiedener Art zu erhalten, von den grundlegenden Übungen an der Stange bis zu den dynamischeren und virtuoseren Übungen im Raum (mit Drehungen, Sprüngen usw.). Wir wollten diese Arbeit von H. Züllig teilen und verbreiten und sie besonders für unsere Tanzschüler relevant machen, und es war möglich, die Arbeit, die wir in unseren Tanzkursen gemacht haben, zu übertragen, um neue Ideen, eine neue Richtung und eine neue Qualität der Bewegung zu bringen. Dies war eine der positivsten Auswirkungen der Forschung: die unmittelbare Erkenntnis, dass es eine komplexe, verfeinerte und äußerst nützliche Arbeit gibt, die wir lernen und an unsere Schüler weitergeben können.

 

Tänzerinnen: Francesca Mommo, Olimpia Scardi.

Zeitraum: 01.02.2022 – 31.05.2022

 

Das Stipendium wurde gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR, Förderprogramm DIS-TANZEN des Dachverbandes Tanz Deutschland.

Es wurde freundlicherweise unterstützt von der Folkwang Universität der Künste und der Pegasus Theaterschule Dresden.